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Viel zu wenige wissen dies: Unsere Böden gehören zu den bedeutendsten Kohlenstoffspeichern überhaupt. Sie speichern mehr Kohlenstoff als die gesamte Vegetation des Planeten – Bäume, Sträucher und Gräser. Damit wird die Pflege unserer Ackerböden zum entscheidenden Faktor im Kampf gegen den Klimawandel, ganz im Sinne der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals; SDG).
Dem biologischen Landbau mit seinem Grundsatz, den Boden fruchtbar und lebendig zu erhalten, fällt damit eine Schlüsselrolle zu. Praktischerweise gehen Ernährungssicherung und Klimaschutz im Bio-Landbau ein erfolgreiches Bündnis ein. Der Aufbau von kohlenstoffspeicherndem Humus führt auf direktem Weg zu einem gesunden, robusten Pflanzenwachstum. Entscheidend ist dabei die Herstellung von Kompost, der den chemischen Dünger ersetzt und den Boden fruchtbar macht. Auch Faktoren wie Bodendecker, Fruchtfolge und Zwischenfrüchte spielen je nach Anbaukultur eine zentrale Rolle. Außerdem speichern humusreiche, lebendige Böden besonders gut Wasser und Nährstoffe. Sie liefern gute Ernteerträge – auch dann, wenn Dürreperioden oder andere Wetterkapriolen uns schon jetzt spüren lassen, was durch den Klimawandel noch alles auf uns zukommt.
Die Sache hat, wie man sich denken kann, dennoch einen kleinen Haken: Der Erhalt bzw. Aufbau von fruchtbarem Boden ist eine langfristige Angelegenheit, die nur wirtschaftlich ist, wenn Bio-Landwirt:innen einen angemessenen Preis für ihre Produkte bekommen. Aber viele Verbraucher:innen zögern noch, wenn es darum geht, diesen Preis zu zahlen. Wer will es da einem konventionellen Bauernhof verdenken, wenn auch dort gezögert wird, den Betrieb auf Bio umzustellen. Zumal auch der Flächenbedarf für Bio-Anbau höher ist.
Dass dennoch, entgegen marktwirtschaftlicher Vernunft und vorherrschender Meinung, einige „Verrückte“ biologischen Landbau betreiben und vor allem weiterentwickeln, ist das große Glück unserer Zeit. Wir dürfen einige der Besten aus dieser „Zunft der Verrückten“ zu unseren Anbaupartnern zählen: die Sekem-Initiative in Ägypten zum Beispiel, die durch Demeter-Anbau in großem Umfang Wüste in fruchtbares Land verwandelt und dort Kräuter für Lebensbaum anbaut. Solche Projekte können ihre volle Wirkung entfalten, weil unsere Kund:innen nicht zögern, diese außergewöhnlichen Produkte zu kaufen. Sie gehen voran und nehmen durch ihre Kaufentscheidungen bewusst Einfluss auf den Zustand unserer Welt von morgen.
Bäume spielen für viele unserer Rohwaren eine tragende Rolle. Mal als Schattenspender für empfindliche Pflanzen, mal als Schutz für den Boden. Gerade in Hanglagen bildet das Wurzelwerk einen natürlichen Erosionsschutz, der häufig noch mit kleineren Pflanzen verstärkt wird. So wird im Kaffeeanbau zum Beispiel flächendeckend auch gerne das Fleißige Lieschen, bekannt von Omas Fensterbank, gegen Erosion gepflanzt. Die Insekten in und um die Bäume ziehen ihrerseits Vögel an, Stichwort Biodiversität. Die Vögel sorgen dann dafür, dass keine Insektenart überhandnimmt und womöglich Pflanzenschäden verursacht.
Im Fall der Agroforstwirtschaft haben Bäume noch einen Zusatznutzen: Kletternde Gewächse, wie Vanilleorchideen oder Pfefferpflanzen, können an ihnen emporklettern. So sind sie gleichzeitig vor Sonne und Wind geschützt. Ein ganz anderes Bild als konventionelle „Wälder“ aus hohen Stecken, über die spärlich Netze gegen die Sonne gespannt sind.
Auch unser Kaffee wird in der Regel in Agroforstwirtschaft oder einem ähnlichen System angebaut: Die Kaffeekirschen lieben den Schatten.
Lebensbaum Nachhaltigkeitsbericht
Stand: Dezember 2021
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